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Tag 8: Stressreaktionen erkennen und unterbrechen

 


Stressreaktionen sind tief in unserem Nervensystem verwurzelt und laufen oft automatisch ab. In angespannten Momenten beginnt unser Herz schneller zu schlagen, die Atmung wird flach, und unsere Muskeln spannen sich an. Dieser Zustand, bekannt als „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“, bereitet uns darauf vor, in Gefahrensituationen entweder zu kämpfen oder zu fliehen. Es ist ein uralter Mechanismus, der uns in der Evolution das Überleben sicherte – etwa, wenn wir einem Raubtier entkommen mussten.


Warum ist Stress im modernen Alltag oft kontraproduktiv?

Während dieser Reflex in lebensbedrohlichen Situationen sinnvoll ist, kann er im modernen Alltag kontraproduktiv sein. Stressauslöser wie enge Deadlines, Konflikte im Team oder eine übervolle To-Do-Liste versetzen unseren Körper oft in denselben Alarmzustand wie eine reale Bedrohung. Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen einem gefährlichen Tier und einem Konflikt in einer Besprechung – die Stressreaktion wird in beiden Fällen ausgelöst.


Die Folge: Wir reagieren impulsiv, verlieren den Überblick und können nicht mehr klar denken. Dies kann zu unüberlegten Entscheidungen, Missverständnissen oder einer Spirale aus Anspannung führen, die uns langfristig schadet. Chronische Aktivierung der Stressreaktion beeinträchtigt nicht nur unsere mentale Gesundheit, sondern auch unsere körperliche – Herz-Kreislauf-Probleme, Schlafstörungen und ein geschwächtes Immunsystem können die Folge sein.


Wie können wir Stressreaktionen unterbrechen?

Ein entscheidender Schritt ist, diese Stressreaktionen frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen. Indem wir lernen, die körperlichen Signale wie beschleunigten Herzschlag oder flache Atmung wahrzunehmen, gewinnen wir die Möglichkeit, bewusst gegenzusteuern.


Durch Techniken wie tiefe, langsame Atemzüge oder kurze Pausen, in denen wir uns bewusst entspannen, können wir den Kreislauf durchbrechen und wieder zu einem Zustand der Ruhe und Klarheit finden. Diese einfachen Massnahmen helfen uns, bewusster und souveräner mit stressigen Situationen umzugehen, anstatt uns von ihnen überwältigen zu lassen.


Stress ist Teil des Lebens – aber wir sind nicht machtlos

Stressreaktionen gehören zum Leben, doch wir müssen ihnen nicht ausgeliefert sein. Mit Übung und Achtsamkeit können wir lernen, diese Reflexe bewusst zu regulieren und mit den Herausforderungen des Alltags souveräner umzugehen. So gewinnen wir nicht nur Kontrolle über unseren Körper, sondern auch mehr innere Ruhe und Gelassenheit.


Reflexionsfragen

  1. In welchen Situationen reagiere ich impulsiv und wünsche mir mehr Ruhe und Klarheit?

  2. Welche Techniken oder Strategien setze ich bisher ein, um meine Stressreaktionen zu unterbrechen?

  3. Wie könnte ich im Alltag bewusster auf die ersten Anzeichen von Stress achten?



Weitere Übungen und Anregungen findest du im Worksheet zum Tag 8.



Lass uns über deine Antworten sprechen. Jetzt Kontakt aufnehmen – ich freue mich auf dich!

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